Freitag, 6. Mai 2016
Hämmerli SP20 - es geht los!
schiesser, 21:01h
Endlich! Nach vielen Wochen Wartezeit auf den WBK Eintrag ist es nun endlich geschehen - die Hämmerli SP20 RRS ist angekommen und auch schon "entjungfert"! Wobei, kann man eine gebrauchte SpoPi noch entjungfern? Egal, die ersten Schüsse aus der neuen waren sehr erhaben.
Als erstes fiel mit auf - der Griff in Grösse M ist fürchterlich klein und fällt eher in Richtung S/M aus. Das war ich von meiner Steyr LP10e nicht gewohnt, da deren M-Griff eher in Richtung L ging. Also ran an den Schruppfräser und erst mal den Griff geweitet. Etwas seltsam ist die Konstruktion des Hämmerli Griffes schon. Er besteht zu 100% aus Kunststoff, was sich erst mal überraschend gut anfühlt, ist allerdings nicht, wie üblich, ein Griff, sondern gleich ein ganzes Pistolenhaltekonstrukt. Der Kunststoff lässt sich recht gut bearbeiten und so habe zu allererst eine einfach Anpassung an meine Hand geschruppt. Schon deutlich besser! Ob ich einen Rink Griff dran montiere, lasse ich momentan noch in der Schwebe.
Also auf dem Schützenstand erst mal das Visier eingeschossen, welches sich mit den Stellschrauben händisch sehr einfach und sehr leicht einstellen lässt. Nachdem das gepasst hat, waren noch 10 Patronen übrig, die ich dann auf eine neue Scheibe "überführt" habe. Auf Anhieb 95 von 100 lässt erahnen, die gut die Hämmerli funktioniert! Ich bin erst mal recht zufrieden, aber nun geht es ans modernisieren, denn Hämmerli, oder respektive Walther, hat ja bereits wieder Updates auf den Markt gebracht. Zuallererst wird der hintere Puffer erneuert, dies soll das Prellverhalten verbessern und die Lebensdauer verlängern.
Natürlich fühlt sich die SP20 nicht wie eine HighEnd Waffe an, allein schon aufgrund des Kunststoffrahmens, aber funktionieren tut sie einwandfrei. Bei meinen 50 Schuss gab es bisher nichts zu beanstanden. Die Verarbeitung ist top, sie liegt gut in der Hand, ist recht ruhig beim Schuss, was will man mehr?
Als erstes fiel mit auf - der Griff in Grösse M ist fürchterlich klein und fällt eher in Richtung S/M aus. Das war ich von meiner Steyr LP10e nicht gewohnt, da deren M-Griff eher in Richtung L ging. Also ran an den Schruppfräser und erst mal den Griff geweitet. Etwas seltsam ist die Konstruktion des Hämmerli Griffes schon. Er besteht zu 100% aus Kunststoff, was sich erst mal überraschend gut anfühlt, ist allerdings nicht, wie üblich, ein Griff, sondern gleich ein ganzes Pistolenhaltekonstrukt. Der Kunststoff lässt sich recht gut bearbeiten und so habe zu allererst eine einfach Anpassung an meine Hand geschruppt. Schon deutlich besser! Ob ich einen Rink Griff dran montiere, lasse ich momentan noch in der Schwebe.
Also auf dem Schützenstand erst mal das Visier eingeschossen, welches sich mit den Stellschrauben händisch sehr einfach und sehr leicht einstellen lässt. Nachdem das gepasst hat, waren noch 10 Patronen übrig, die ich dann auf eine neue Scheibe "überführt" habe. Auf Anhieb 95 von 100 lässt erahnen, die gut die Hämmerli funktioniert! Ich bin erst mal recht zufrieden, aber nun geht es ans modernisieren, denn Hämmerli, oder respektive Walther, hat ja bereits wieder Updates auf den Markt gebracht. Zuallererst wird der hintere Puffer erneuert, dies soll das Prellverhalten verbessern und die Lebensdauer verlängern.
Natürlich fühlt sich die SP20 nicht wie eine HighEnd Waffe an, allein schon aufgrund des Kunststoffrahmens, aber funktionieren tut sie einwandfrei. Bei meinen 50 Schuss gab es bisher nichts zu beanstanden. Die Verarbeitung ist top, sie liegt gut in der Hand, ist recht ruhig beim Schuss, was will man mehr?
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Freitag, 18. März 2016
Das Schiessen...
schiesser, 22:39h
Es fasziniert. Es verbindet. Es ist ein Mysterium!
Das sportliche Schiessen, egal ob Bogen, Pistole oder Gewehr, war schon immer ein Mysterium und wird immer ein Mysterium bleiben. Mehr instinktiv als gesteuert, fliegt das Geschoss oder der Pfeil in Richtung 10. Doch mit den neuen "Erkenntnissen" kommen neue Herausforderungen, und das nicht immer nur zum Guten. Nicht umsonst sinken die erzielten Ergebnisse der letzten Jahre. Beispiel Blankbogen. Zu meinen guten Zeiten, Mitte der 2000er, waren noch 535-540 Ringe notwendig, um in der DM in der Halle zu glänzen. 540 Ringe mit dem Blankbogen sind ein Wort. Natürlich gab es zwischenzeitlich ein paar Schützen, die auch dieses Ergebnis noch übertreffen konnten, aber neuzeitlich erscheint diese Ringzahl ein weiteres Mysterium zu werden. Wenn ich nicht selbst schon Landesrekord mit 534 Ringen geschossen hätte, würde ich es nicht glauben. Denn ich selbst bin ebenfalls nicht mehr in der Lage, meine damaligen Ringzahlen zu erreichen. Nicht mal annähernd. Und das kotzt mich tierisch an, wenn auch ein klitzekleiner Trost dabei ist - den anderen Schützen scheint es genauso zu gehen. 2016 DM Halle - noch nie war der DM Titel so billig wie heute.
Mit mehrere Landesmeister-Titeln, einem DM-Vizetitel im DSB, 4 DM Titeln im DFBV und ungezählten gewonnenen Turnieren war meine "Karriere" zwischen 2008 und 2011 am Höhepunkt. Das Trainieren fiel mir leicht, mindestens 4-5x die Woche war normal. Meine aussergewöhnliche, völlig konträre Technik funktionierte gut und die Erfolge waren umfangreich bemerkenswert. Jahrelang dominierte ich die Stilart "Bowhunter Recurve", brach den Schweizer Rekord gleich um 20 Ringe, schoss Weltrekord, Deutscher Rekord und spielte mit meinen Mitstreitern nach Belieben. Doch irgendwann will man immer noch höher hinaus und eigentlich, so sagten meine Kollegen und Vereinskameraden, kann man so, wie ich mich da an der Schiesslinie anstellte, gar nicht treffen. Eigentlich ist das alles gegen jegliche Buchform und gegen jegliche Lehrmeisterei. So schiesst man nicht, so kann man nicht gewinnen. Mach es endlich mal richtig, dann schiesst Du locker nochmal 20 Ringe mehr. So die Empfehlung meiner Umgebung. Und ich habe ihnen geglaubt.
Danach begann ich, zusammen mit meinem Trainer meine Technik umzustellen. Endlich mal den Kopf in die richtige Richtung drehen. Endlich mal sauber nach hinten lösen. Endlich mal richtig auf der Scheibe den Zielpunkt finden. Ich fing an, meinen Bogen und meine Schusstechnik umzustellen und aus dem Lehrbuch zu kopieren. Und nichts war mehr wie vorher.
Wer schon mal Blank geschossen hat, weiss, wie schwierig das Zielen sein kann. Die Pfeilspitze, der Sehnenschatten, die Auszugkontrolle über Muskulatur und Gefühl sind hier entscheidend. Gelingt es, absolut wiederholbare Abläufe zu generieren, so gelingt es auch, saubere 10er zu schiessen. Einen nach dem anderen. Während der DFBV DM in 2008 erreichte ich im ersten Durchgang 286 von 300 möglichen Ringen. Mit dem Blankbogen! Nie wieder hat das jemand nach mir erreicht. Bis heute nicht. Und das coole an der Geschichte war, mein Zielpunkt lag in dieser Zeit etwa 20cm ausserhalb der Scheibe im Niemandsland.
Ich war fokussiert. In meinem Kopf drehte sich alles nur um den einen Pfeil, den einen Schuss, die eine Mitte. Heute dreht sich in meinem Kopf ein Kettenkarussel - während ich den Bogen hochstemme und ausziehe, erreichen mich ungefähr 9 Millionen Gedanken: Du hast das schon mal geschafft, die Mitte ist das Ziel, weisst Du noch, damals, sauber ausziehen, Sehnenschatten, genau mittig anhalten, aber was ist, wenn mittig nicht richtig ist? Stimmt der Sehnenschatten? War der schon immer so komisch, oder liegt das am Licht? Wenn der jetzt nicht stimmt... Du schleichst! Idiot! Höher anhalten! HÖHER ANHALTEN! Du bist zu tief! Nicht schleichen, Sehnenschatten immer noch richtig? Nein - schon wieder geschlichen... Kontrolle! Lösen! Nachhalten! 8.... Scheisse...
Mit gekrümmtem Rücken, kochendem Magen und dezimiertem Selbstbewusstsein trete ich den Nachhauseweg an. 488 Ringe. Von 600. War ich früher jemals so schlecht? Alles unter 500 war für mich ein "Aufhören". Heute ist alles über 480 ein Erfolg. Warum? Ich weiss es nicht. Ich drücke mich selbst in eine Ecke, in der ich nie sein wollte. Der Spass am Schiessen fehlt. Der erwartete Spass am Erfolg fehlt, denn der Erfolg fehlt. Heute trainieren? Ach nee, komm, das geht auch morgen noch...
Und so habe ich meine geliebten Stolid Bull nach zwei erfolglosen Jahren in die Ecke verfrachtet und eingemottet. Good bye my dear, wir hatten eine wirklich tolle Zeit. Alles geht einmal zu Ende....
Das sportliche Schiessen, egal ob Bogen, Pistole oder Gewehr, war schon immer ein Mysterium und wird immer ein Mysterium bleiben. Mehr instinktiv als gesteuert, fliegt das Geschoss oder der Pfeil in Richtung 10. Doch mit den neuen "Erkenntnissen" kommen neue Herausforderungen, und das nicht immer nur zum Guten. Nicht umsonst sinken die erzielten Ergebnisse der letzten Jahre. Beispiel Blankbogen. Zu meinen guten Zeiten, Mitte der 2000er, waren noch 535-540 Ringe notwendig, um in der DM in der Halle zu glänzen. 540 Ringe mit dem Blankbogen sind ein Wort. Natürlich gab es zwischenzeitlich ein paar Schützen, die auch dieses Ergebnis noch übertreffen konnten, aber neuzeitlich erscheint diese Ringzahl ein weiteres Mysterium zu werden. Wenn ich nicht selbst schon Landesrekord mit 534 Ringen geschossen hätte, würde ich es nicht glauben. Denn ich selbst bin ebenfalls nicht mehr in der Lage, meine damaligen Ringzahlen zu erreichen. Nicht mal annähernd. Und das kotzt mich tierisch an, wenn auch ein klitzekleiner Trost dabei ist - den anderen Schützen scheint es genauso zu gehen. 2016 DM Halle - noch nie war der DM Titel so billig wie heute.
Mit mehrere Landesmeister-Titeln, einem DM-Vizetitel im DSB, 4 DM Titeln im DFBV und ungezählten gewonnenen Turnieren war meine "Karriere" zwischen 2008 und 2011 am Höhepunkt. Das Trainieren fiel mir leicht, mindestens 4-5x die Woche war normal. Meine aussergewöhnliche, völlig konträre Technik funktionierte gut und die Erfolge waren umfangreich bemerkenswert. Jahrelang dominierte ich die Stilart "Bowhunter Recurve", brach den Schweizer Rekord gleich um 20 Ringe, schoss Weltrekord, Deutscher Rekord und spielte mit meinen Mitstreitern nach Belieben. Doch irgendwann will man immer noch höher hinaus und eigentlich, so sagten meine Kollegen und Vereinskameraden, kann man so, wie ich mich da an der Schiesslinie anstellte, gar nicht treffen. Eigentlich ist das alles gegen jegliche Buchform und gegen jegliche Lehrmeisterei. So schiesst man nicht, so kann man nicht gewinnen. Mach es endlich mal richtig, dann schiesst Du locker nochmal 20 Ringe mehr. So die Empfehlung meiner Umgebung. Und ich habe ihnen geglaubt.
Danach begann ich, zusammen mit meinem Trainer meine Technik umzustellen. Endlich mal den Kopf in die richtige Richtung drehen. Endlich mal sauber nach hinten lösen. Endlich mal richtig auf der Scheibe den Zielpunkt finden. Ich fing an, meinen Bogen und meine Schusstechnik umzustellen und aus dem Lehrbuch zu kopieren. Und nichts war mehr wie vorher.
Wer schon mal Blank geschossen hat, weiss, wie schwierig das Zielen sein kann. Die Pfeilspitze, der Sehnenschatten, die Auszugkontrolle über Muskulatur und Gefühl sind hier entscheidend. Gelingt es, absolut wiederholbare Abläufe zu generieren, so gelingt es auch, saubere 10er zu schiessen. Einen nach dem anderen. Während der DFBV DM in 2008 erreichte ich im ersten Durchgang 286 von 300 möglichen Ringen. Mit dem Blankbogen! Nie wieder hat das jemand nach mir erreicht. Bis heute nicht. Und das coole an der Geschichte war, mein Zielpunkt lag in dieser Zeit etwa 20cm ausserhalb der Scheibe im Niemandsland.
Ich war fokussiert. In meinem Kopf drehte sich alles nur um den einen Pfeil, den einen Schuss, die eine Mitte. Heute dreht sich in meinem Kopf ein Kettenkarussel - während ich den Bogen hochstemme und ausziehe, erreichen mich ungefähr 9 Millionen Gedanken: Du hast das schon mal geschafft, die Mitte ist das Ziel, weisst Du noch, damals, sauber ausziehen, Sehnenschatten, genau mittig anhalten, aber was ist, wenn mittig nicht richtig ist? Stimmt der Sehnenschatten? War der schon immer so komisch, oder liegt das am Licht? Wenn der jetzt nicht stimmt... Du schleichst! Idiot! Höher anhalten! HÖHER ANHALTEN! Du bist zu tief! Nicht schleichen, Sehnenschatten immer noch richtig? Nein - schon wieder geschlichen... Kontrolle! Lösen! Nachhalten! 8.... Scheisse...
Mit gekrümmtem Rücken, kochendem Magen und dezimiertem Selbstbewusstsein trete ich den Nachhauseweg an. 488 Ringe. Von 600. War ich früher jemals so schlecht? Alles unter 500 war für mich ein "Aufhören". Heute ist alles über 480 ein Erfolg. Warum? Ich weiss es nicht. Ich drücke mich selbst in eine Ecke, in der ich nie sein wollte. Der Spass am Schiessen fehlt. Der erwartete Spass am Erfolg fehlt, denn der Erfolg fehlt. Heute trainieren? Ach nee, komm, das geht auch morgen noch...
Und so habe ich meine geliebten Stolid Bull nach zwei erfolglosen Jahren in die Ecke verfrachtet und eingemottet. Good bye my dear, wir hatten eine wirklich tolle Zeit. Alles geht einmal zu Ende....
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